Die Junge Union Paderborn zeigt sich irritiert über eine mögliche Wiederwahl der technischen Beigeordneten Claudia Warnecke. Nach ihrer ersten Amtsperiode von acht Jahren soll bereits am kommenden Donnerstag, dem 15. November, über eine Weiterbeschäftigung von noch einmal acht Jahren entschieden werden. Der Vorlauf von weniger als einer Woche ist zu kurz, zumal Frau Warnecke aus Sicht der JU sehr kritisch gesehen wird.

Gerade in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Kopf des Technischen Rathauses den Aufgaben nicht gewachsen ist. Besonders im Baustellenmanagement und der Kommunikationspolitik haben sich in der Vergangenheit eklatante Missstände aufgetan. Ein Beispiel sind die Königsplätze, die einerseits Planungsfehler wie heiße Sitzflächen und schiefe Holzgeländer aufweisen und anderseits sichtbar vor der tatsächlichen Fertigstellung eröffnet worden sind. „Eine Eröffnung ist kein Richtfest“, kritisiert der JU-Stadtverbandsvorsitzende Kris Holtgrewe. Paderborn mache dadurch in der öffentlichen Wahrnehmung keine gute Figur.

Auch die „Chaos-Tage“ im Sommer 2017, in denen durch eine schlecht geplante Sperrung des Liboribergs ein selbst für Paderborner Verhältnisse beispielloser Verkehrsinfarkt verursacht worden ist, zeigen, dass Frau Warnecke nicht nur unzureichenden Weitblick und Gespür bei der Baustellenplanung besitzt. Auch die Rückmeldungen, die unter anderem aus der CDU-Fraktion kamen, hat sie nicht ernst genommen, sondern als „billige[n] Boulevard und nichts als heiße Luft“ abgetan. Diese Reaktion zeugt von einem erheblichen Mangel an Kritikfähigkeit, die für das Amt einer führenden Verwaltungskraft unerlässlich ist – insbesondere im Hinblick auf die künftigen baulichen Herausforderungen in der Stadt Paderborn.

Nicht nur die Kommunikation zwischen Verwaltung und Presse ist verbesserungswürdig. Auch die Informationspolitik gegenüber den Bürgern und sogar gegenüber ihren gewählten Vertretern im Stadtrat weist seitens der Stadtverwaltung Lücken auf. Anwohner fühlen sich zum Beispiel bei geplanten Maßnahmen vor ihrer Haustür häufig vor vollendete Tatsachen gestellt und bei der Ausgestaltung nicht angemessen beteiligt. So wurden Betroffene teilweise erst nach starken Protesten überhaupt zu einem Bürgertermin eingeladen, was in einer modernen Stadt die Regel sein sollte. Den Frust der Bürger bekommen die Ratsvertreter ab, die auch von Baumaßnahmen nicht selten erst aus der Zeitung erfahren.

Daher fordert die Junge Union Paderborn einen personellen Neuanfang in der Pontanusstraße.

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