Am vergangenen Samstag trafen sich die Paderborner Stadtverbände der Frauen-Union, Schülerunion und Jungen Union zu ihrem jährlichen politischen Frühstück, welches dieses Mal im CDU-Center Paderborn stattfand. Vor einem vollen Haus referierte Bürgermeister Michael Dreier über aktuelle kommunalpolitische Themen in Paderborn.

Zu Beginn umreißt Dreier, was sich in der Stadt seit seinem Amtsantritt vor gut zweieinhalb Jahren getan hat. Die städtische Bevölkerung ist gewachsen und erhält vom IT.NRW eine Wachstumsprognose von 8,2% bis 2040. Mit 149.600 Einwohnern (Stand 30.09.16) liegt die Zahl ganz knapp unter der 150.000 Euro-Marke.

Besonders erfreulich ist, dass immer mehr Studenten ihren Erstwohnsitz ins Paderborner Stadtgebiet verlegen, was auch der erfolgreichen Kampagne „Pluspunkt“ (pluspunkt-pb.de) zu verdanken ist, die jedem Studenten bei der Erstwohnsitzanmeldung 100 € Prämie auszahlt. Der entscheidende Vorteil einer steigenden Einwohnerzahl sind die Schlüsselzuweisungen vom Land NRW, welche pro Einwohner berechnet werden und der Stadt einen größeren finanziellen Spielraum geben.

Von den derzeit gut 3000 Flüchtlingen in Paderborn leben fast die Hälfte in städtischen Einrichtungen. Die Hauptherkunftsländer sind die Krisenregionen der Welt, nämlich Syrien, gefolgt von Afghanistan und dem Irak. Dreier lobt in diesem Zuge die vielen ehrenamtlichen Helfer, die bei der Versorgung und Integration der Zugewanderten Unterstützung leisten. Er macht deutlich, dass es die Stadt ohne die Helfer nicht schaffe, und spricht ihnen einen großen Dank aus.

Als nächstes berichtet Dreier über das kulturelle und sportliche Angebot in Paderborn. Schmuckstück der kulturellen Landschaft ist das neue Theater im Zentrum der Stadt, welches mit einer 90-prozentigen Auslastung ein Besuchermagnet ist. Gerade im Hinblick auf die vielen Städte, welche eher Theater schließen als bauen müssen, ist der Neubau eines erfolgreichen Theaters ein Hinweis darauf, dass Paderborn kulturell einiges zu bieten hat. Auch im sportlichen Bereich ist Paderborn spitze, und das nicht nur beim Fußball, sondern auch in vielen anderen Sportarten abseits vom Breitensport. Dies alles ist eine Grundvoraussetzung für eine lebenswerte Stadt, wo man gerne seine Freizeit verbringt.

Im Bildungsbereich bemerkt Dreier, dass Paderborn trotz gegenteiliger Landestrends funktionierende Förder-, Haupt- und Realschulen besitzt. Damit existiert ein vielfältiges Bildungsangebot, das jedem Kind eine bedarfsgerechte Schulbildung ermöglicht. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), welche als Qualifikation von den Arbeitgebern in der Region stark nachgefragt werden.

Bezüglich der Unternehmenslandschaft hält Dreier positiv fest, dass Paderborn einen starken Mittelstand und einen guten Branchenmix besitzt. Viele Unternehmen mit Weltmarktorientierung haben sich hier niedergelassen und bieten den Bürgern Arbeitsplätze in unterschiedlichen Bereichen. Was den Standort Paderborn attraktiv macht, ist auch das Angebot an Wissenschaft und Forschung. Darunter fallen die Universitäten mit ihren 22.000 Studenten und die technologische Infrastruktur, u. a. bestehend aus dem seit Anfang 2016 eigenständigen Fraunhofer-Institut und dem Heinz-Nixdorf-Institut. Die Zukunftsmeile an der Fürstenallee und das Spitzencluster „It’s OWL“ sind jüngere Beispiele, dass sich der Technologiestandort Paderborn in die richtige Richtung bewegt. Zuletzt bringt Dreier die Startup-Szene an, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat und die vor allem für die Zukunft ein großes Potenzial besitzt. Als Beispiel nennt er TecUp, ein Zentrum, das allen Angehörigen der Universität Paderborn Unterstützung bei der Existenzgründung und Unternehmensförderung bietet.

Alle diese positiven Entwicklungen können nur stattfinden, wenn die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Damit die Stadt wachsen kann, werden neue Baugebiete ausgewiesen. Dazu zählen Flächen für 1000 Wohneinheiten, die aktuell in Planung sind, und das Gewerbegebiet Barkhauser Straße, das auch möglichst kurzfristig entwickelt werden soll. Durch den Abzug der britischen Soldaten werden mehrere hundert Hektar Kasernenflächen frei. Im Dialog mit den Bürgern wird noch entschieden, was mit diesen genau geschieht.

Der Charakter einer Stadt wird immer durch das Stadtzentrum mitbestimmt. Aktuell werden der Marktplatz, die Königsplätze und die Zentralstation saniert und umgebaut. Die Maßnahmen sollen die entsprechenden Orte beleben und das Stadtzentrum attraktiver machen.

Nach der Beantwortung der während des Vortrages aufgekommenen Fragen bedanken sich die Vorsitzenden Helga Gelhar (Frauen-Union), Erik Glas (Schülerunion) und Kris Holtgrewe (Junge Union) stellvertretend für ihre Vereinigungen bei Michael Dreier und bei dem Vorsitzenden der CDU-Stadtratsfraktion Markus Mertens für ihre Bemühungen in der städtischen Kommunalpolitik. Nur wenn die Vertreter im Stadtrat auch in Zukunft planerische Weitsicht und ein offenes Ohr für die Bürger aufweisen, kann die Erfolgsgeschichte Paderborn weiter fortgeschrieben werden.

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